Jetzt, in den letzen Oktobertagen darf ich bei fahlem Sonnenlicht und milden Temperaturen noch allerlei Schätze vom Garten ernten. Die ersten Quitten unseres nun erst zweijährigen "Konstantinopler Apfelquitten" Baumes übertreffen dabei all unsere Erwartungen und erfreuen Herz und Seele.
Bei der langen Geschichte der Kalebassen bei der ich in der einen oder anderen Episode hier berichtete, kam es nun am Ende doch zum HAPPY END. Ich konnte heute 2 riesige Keulen ernten. Saftig und schwer. Das ist ein Erfolg und bringt Freude. Doch erst das Trocknen der Kalebassen ist offenbar die grosse Kunst. Und die gilt es nun zu bewerkstelligen. Scheinbar dauert es bis zu 6 Monate, bis so ein Schwanenhalskürbis ganz durchgetrocknet ist und auch dies gelingt nur dann ohne Fäulnis und Rotteprozess, wenn die Bedingungen stimmen und man alles richtig macht. Nun werden also die Kürbisgiganten nobel behandelt und so soll das Fruchtfleisch von innen wegfaulen, ohne dass dabei die Kalebasse selbst fault. So dass am Ende dann die harte Schale bleibt und die Kerne im inneren Rasseln. DAS wäre also das erklärte Ziel. Ob ich's geschafft habe, erfährt ihr dann im Frühling. :-) Seit der CASPAR von der Alp zurück ist, darf er ja hier tagsüber mit den Ziegen auf der Weide sein. Nachts kommen die Damen dann in den Stall und er bleibt auf der Weide in einem eigens für ihn dort aufgestellten Hüttchen.
Na ja,- der Begriff "Hüttchen" trifft das nicht ganz, was er dort sein Eigen nennen darf. Denn es ist viel eher eine Baracke. Nähmlich ein aufgeschnittener ummodellierter Wassertank, der mit frischer Heueinstreu sein Nachtlager darstellt. Nun aber brechen bald andere Zeiten an. Unser CASPAR darf nähmlich schon bald einen eigenen Stall sein eigen nennen! Daniel hat ihm extra einen Teil einer Fertigteil-Garage zurecht gezimmert und so darf er bald schon in seiner eigenen Suite Einzug halten. ....dumm nur, dass dort Ziegendamenbesuch nach eigentlichen Regeln untersagt ist. Aber vielleicht sind ja dann neue Regeln nötig, denn die Mädels werden seine Lodge ja dann wohl auch inspizieren wollen! ;-) X 1000 Bohnen warten darauf, ausgehülst zu werden. Sollen sie warten. Sie haben ja ein schönes Wartezimmer und derzeit föhnig-milde Temperaturen.
Die Randen und Sellerieknollen rufen mir auch schon entgegen. Ebenso die späten Lagerkarotten. Alle wollen vor dem Frost noch in die Sandkiste. Aber bis -2 Grad tolerieren sie gut am Beet und so empfinde ich noch keine Eile. Schliesslich sind wir hier auf der ARCHE und nicht im Gemüse-Streichel-Zoo. Die Sandkisten sind jedoch seit heute bereit. Lieber aber essen wir die Sachen noch frisch vom Beet. Das gibt weniger Sand zwischen den Zehen,- äh: Zähnen. ;-) Es sind turbulente Tage und die ARCHE ist "hart am Wind" mit Kurs richtung Ziel,- sprich: Das grosse Finale der Umzieherei naht. So bleibt tagsüber nebst der Betreuung der Tiere, dem Misten der Ställe, dem Ernten von Gemüse und dessen Verarbeitung, dem schier pausenlosen Packen neuer Kisten, dem Schreiben ewig-neuer "To-Do-Listen",.... nicht immer so viel Zeit wie gewünscht für Muse.
Wobei mit "Muse" durch aus ganz profane Dinge gemeint sind wie heute eben "Stangenbohnenabernten". Es ist Regen angesagt und um 18 Uhr schon fast dunkel. Also heisst es eben mit der Stirnlampe am Kopf die lange Leiter erklimmen und die letzten Ranken der langen Bohnen abzuernten. Skurill irgendwie. Aber auch spassig. Ich bin trotzallem froh, dass unsere lieben Nachbarn alle fernsehgucken. :-))) Und: Ja,- wir spinnen. Aber völlig legal! Und ohne künstliche Hilfsstoffe. Nein, wir machen nicht etwa die Aktion "Rent a Kompost", sondern wir ziehen um. MIT dem ganzen Kompost.
Es gilt also die Kompostmieten (die Daniel aus Palettenrahmen mal gebaut hatte) auf die Ladefläche eines Transporters zu bringen. - Klingt schon mal nach "UFF". Aber der INHALT muss natürlich auch mit und so wird geschaufelt und geschaufelt und geschaufelt. Dank an Carlos für jede dafür mit-eingesetzte Muskelfaser und einen hoffentlich geruhsamen Sonntag zur Erholung. Gut gemacht!!! Es ist langsam Zeit, die an den Ranken verbliebenen, nun meist trockenen Stangenbohnen zu ernten.- Und auszupopeln. Da ist mal froh um jede "Popelhilfe" (danke Papi!!!) und hat dann natürlich auch gleich jede Menge Käferbohnen um neue Rezepte zu probieren.
Heute dabei: ein aussergewöhnliches Feuerbohnen-Molke-Brot und dann noch eine weitaus noch viel aussergewöhnlichere Wähe. Nähmlich eine Apfel-Feuerbohnen-Dinkelwähe. Das Brot ist schnell erklärt. Dinkelroggenteig. Statt Wasser eben frische Ziegenmolke dazu. Gehenlassen und vor dem Backen gekochte, kalte Käferbohnen ganz in den Teig kneten. Gewürze heute? eigener, frisch gemahlener Koriander. Die Wähe ist schon abstrakter. Aber SENSATIONELL fein!!! Diese Mischung von gekochten Käferbohnen mit Rohrohrzucker und Topfen und Ei püriert schmeckt fast identisch wie Vermicellepüree!!! (=Kastanienpüree) Also das geht so: Wähenteig machen. Darauf etwas Kokosflocken oder Haferflocken oder so was "saugfähiges". Darauf säuerliche Apfelschnitze verteilen. Dann aus gekochten Feuerbohnen mit Topfen und Zucker und Ei und Vanille einen dicken Brei (ausreichend viiiiel davon bitte!!!) mixen. Diesen auf den Apfelstücken verteilen. Rest Teig von aussen überlappend nun drüberfalten. 30 min bei 250 Grad backen. Auskühlen lassen und dann: GENIESSEN!!! Und STAUNEN wie fein das ist!!!!! Und zu Titel, falls ihr den nicht gecheckt haben solltet: The highest bean Von all unseren Tieren freut sich der HUBi schon sehr auf den Umzug. Weil er der einzige von allen ist, der weiss, wohin's geht. Für alle anderen ist's ja eine Überraschung.
Dennoch aber freuen sich derzeit die Ziegen wohl am meisten!!!! Denn für die wird's hier langsam mit dem Futter knapp, weil die Weidefläche hier schon fast abgegrast ist. Für die Enten wird's eine Wonne, weil der neue Ort einen XXL Teich für sie bereit hat. LAURA, LAURIN und LILLIFEE dürfen von ihrem Nichtschwimmer-Planschbecken also in einen echten Teich rein! ....wenn die das wüssten, würden sie wohl glatt noch 3 Paar Schwimmflügeli bestellen..... Die ersten Umzieher sind aber unsere Bienen. Heute abend hiess es für die 3 Völker nähmlich bereits "ADE ARCHE HARD". Sie werden sich nun am neuen Ort einfliegen, - und bestimmt sehr wohlfühlen!!! Die Süsskartoffel-Story der ARCHE HARD begann schon vor einigen Tagen. Genauer gesagt am 15. März dieses Jahres.
*grins* Nach dem Durchsehen zahlloser YOUTUBE Videos hatte ich doch glatt das Gefühl gehabt, zu wissen, wie's geht und setzte siegessicher zum Süsskartoffel-Experiment an. Das aber in erster Linie mal scheiterte. Und zwar völlig. Also hab ich am 2. April (dass man für so ein Unterfangen nach einem 1. April mindestens noch einen Tag zuwartet, versteht sich wohl von selbst!!!) in einem 2. Anlauf nochmals Süsskartoffeln ankeimen lassen. - Analog einer anderen Anleitung halt. Davon gibt's ja genügend zur Auswahl. ;-) Diese keimten dann auch zu meiner eigenen Überraschung bald und kamen dann in die Erde. Wo nichts geschah. Genauer gesagt: GAR NIX. Wieder gescheitert? Da an Beetfläche genügend da war und ich ohnehin im Frühjahrsfieber war, wollte ich einfach mal gucken, was passiert. Fragt mich nun nicht wann, aber irgendwann zeigten sich dann tatsächlich grüne Triebe. Mehr und mehr. Aber die eigens angelegten hübschen Rankhilfen wurden bis heute nicht erklommen. Das ganze wilde Süsskartoffelrankengrün spielte sich in Bodennähe ab. Heute schritt ich nun zur Ernte. Wohlgemerkt voller Erwartung und folgedessen mit Schubkarre und Spaten sowie Ernteeimer bestückt. Die Schubkarre aber brauchte ich am Ende nur, um den leeren Eimer wieder zu versorgen, da bis auf 3 Knollen nix zu holen war. Wenn ich's mit etwas Kürbisfleisch strecke, gibts wohl zumindest ein Schälchen Süsskartoffelsuppe pro Nase. Fazit: Süsskartoffelanbau im Haugarten ist für linienbewusste Fitnessgärntner vielleicht durchaus empfehlenswert. Für bärenhungrige Gartenwuselfuzzis wie uns aber eher suboptimal, da energetisch defizitär. Punkt. Vom Umzug und dem Graben kamen noch gute Sanddornableger zu Tage.
Wir hätten demzufolge einen Herrn und eine Dame (männl. = "POLLMIX" und weibl. "LEIKORA") an ein gutes Plätzchen abzugeben. Ebenfalls sind 3 einjährige rote Johannsibeerstecklinge abzugeben. Alle bio. - Logisch! Stubenrein, wurmfrei und ungechipt. Aus gutem Hause. - äh: Garten! |
Autorin (lieber aber "Out-doorin"!)
Carolin |