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- Eifrige Mitleser können sich vielleicht erinnern....
Dann dachte ich, an Weihnachten sollte das Kraut spätestens aufgegessen sein. Doch dem war nicht so, denn: es war immer noch im Gärtopf.
Vielleicht kennt ihr das ungute Gefühl, das einen beschleicht, wenn man Dinge längst getan haben sollte,- es aber dann doch nicht erledigt hat,- und man dann irgendwann spürt: Jetzt ist's zu spät. Jetzt hab ich's verpasst. Mist!
So ging es mir mit diesem Kraut. Ich hatte im Herbst 2013 extra ein neues Beet gemacht, hatte ganz besondere Filderkrautsetzlinge (Pro Specie Rara / CH) ergattern können, hatte dieses Krautbeet dann gehegt und gepflegt. Dann schlug eine Pilzart zu, die "Adernschwärze / Xanthomonas Campestris" und drohte das Kraut zu vernichten. Doch dank guter Pflege konnten wir das meiste dennoch retten.
So hobelten wir eben sehr früh, schon ende September, ein. Sicher ist sicher, - sagten wir uns....
Und dann, dann schob ich es irgendwie eben ewig hinaus, diesen Krauttopfdeckel mal hochzuheben.
Anfangs aus Zweifel, es sei noch nicht fertig. Dann aus Zweifel, ob es wohl überhaupt gut geworden sei.....
....und irgendwann aus Zweifel, dass das Zeugs überhaupt noch essbar sein könnte.
Das machte mir irrerweise aber nicht nur Sorge, sondern beinahe Angst. Weil es zu keiner Relation im Vergleich zum betriebenen Aufwand gestanden hätte und weil ich dann einfach effektiv nur mir selbst Vorwürfe hätte machen können.
Und weil ich einfach der Ansicht bin, dass man im Leben zwar Vieles versuchen soll, dass aber unentschuligbare Dummheit NICHT dazugehört.
Nun ist Ostern und wenn wir den Deckel heute nicht heben würden, dann wohl nie mehr. Also los!
Mein Gatte am Deckelknauf. Ich am Auslöser der Kamera. Beide wagten wir es kaum zu atmen. - Was würde uns erwarten!?
Was wir daraufhin sahen, verschlug uns fast die Sprache:
- Einwandfreies Krautwasser!
- Obenauf schwamm die bekannte Kahmhefe. Das ist eine Art "Essigmutter" die sich unter Sauerstoffeinfluss bilden kann. Sie kann jedoch ganz leicht oben abgehoben werden und ist für die Qualität des Krautes nicht von Bedeutung.
- Und nachdem wir die beschwerenden Tonplatten entfernt hatten, waren auch die grossen Kratublätter die als Luftabschluss über dem Sauerkrautteil lagen, in bester Verfassung.
- Und das Kraut selber? - Der Wahnsinn!
Wir waren an sich in Begriff, nach dem Krauttopf-Gucken gemütlich einen Kaffee zu trinken. Doch das einzige was wir nun noch wollten, war eine zünfitge Portion dieses delikaten, frischen Sauerkautes!!!!!